Drei Abkürzungen stehen für eine Ausbildung mit langer Tradition: Hausbeamtin (HB), Hauswirtschaftliche:r Betriebsleiter:in (HBL) und Betriebsleiter:in in Facility Management (HF). Am 21. März 2019 ist die Ausbildung 50-jährig geworden – und an diesem Tag hat an der BFF Bern das Jubiläumsfest stattgefunden. Fast 400 Besucherinnen und Besucher haben laut Organisationsteam am Jubiläumsfest teilgenommen. In den zahlreichen Kurzreferaten und einer Ausstellung zur Geschichte und Gegenwart der Ausbildung ist deutlich geworden: Die Ausbildung ist extrem vielseitig und zeitgemässer denn je.
"Ein grosser Teil der Ausbildungsordner steht heute noch in meinem Büro", erzählt Ursula Schuppisser in ihrem Referat, die als Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin vor acht Jahren diplomiert wurde. Sie absolvierte die Ausbildung berufsbegleitend als Quereinsteigerin. Frau Schuppisser betont, wie wunderbar vielseitig ihr Beruf ist – und erwähnt auch, dass dieser Beruf viel mehr Aufmerksamkeit bekommen sollte. Ihr Engagement als Ausbildnerin ist ihr deshalb umso wichtiger.
Elsbeth Zobrist-Jöhr und Margreth Neuenschwander-Flück referieren über die Eröffnung der Hausbeamtinnen-Ausbildung. Mit einer Leidenschaft als wäre es gestern gewesen erzählen sie, wie die Ausbildung an der damaligen Frauenschule der Stadt Bern gegründet wurde. Dies wohlgemerkt zu einer Zeit, als es noch kein Frauenstimmrecht gab.
Tina Halbeisen betont in ihrem Referat, wie wichtig es ist, Mitarbeitende wertschätzend und nachhaltig zu führen. Die Quereinsteigerin ist deshalb sehr froh, dass die Mitarbeiterführung in ihrer Ausbildung ein gewichtiges Thema war. Das Problem des Fachkräftemangels leitet Frau Halbeisen aus der Führungsthematik ab: "Wir brauchen gute Vorgesetzte", sagt sie und meint damit, dass die meisten Mitarbeitenden aufgrund des Führungsstils der direkt vorgesetzten Person abspringen. Frau Halbeisen betont, dass insbesondere für die jüngeren Generationen gutes Leadership ein zentrales Bindungsinstrument ist.
Für Elisabeth Krieg Müller ist Bewegung Leben. Die Marathonläuferin erzählt in ihrem Referat, wie sie beim Laufen zu sich selbst findet. Aus dem Schweigen im Kopf während des Laufens entwickelt sie neue Kraft und Lebenslust. Die Hausbeamtin mit Abschlussjahrgang 1983 sieht im Marathonlaufen eine Metapher für unsere beruflichen Ziele, die wir mit Freude, Einsatz und Leidenschaft erreichen. Beat Streit, der ehemalige Sportlehrer von Frau Krieg Müller, ergänzt das spannende Referat mit einer Anekdote: Er gewährte seinen Lernenden beim Joggen immer einige hundert Meter Vorsprung und holte sie bis zum Schulhaus wieder ein. Dies funktionierte immer – ausser als Frau Krieg Müller dabei war.
Frau Beatrice Imboden-Engler erzählt in ihrem unterhaltsamen Referat Geschichten und Erlebnisse aus 41 Jahren Hotellerie. Da rettete sie schon mal einen Parlamentarier mitten in der Nacht im Hotelzimmer, der einen akuten Herzinfarkt durch Einreiben von Kirschwasser verhindern wollte. Als im Schaufenster des Warenhauses Loeb ein temporäres Hotel eingerichtet wurde, konnte Frau Imboden-Engler sogar Ueli Maurer dazu bewegen, dort zu übernachten – ganz zur Freude der vielen anwesenden Journalisten.
Auf insgesamt zwölf Kurzreferate folgen Ansprachen von Heinz Salzmann, Direktor der BFF Bern, Thomas Roth, Abteilungsleiter der Höheren Fachschulen und Erika Rupp, Bereichsleiterin Facility Management. Das Jubiläumsfest endet mit einem feierlichen Apéro – passend zum Anlass natürlich in goldenen Farben.